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Wie Phönix aus der Asche
Im Klassikbereich gehört es zu den renommiertesten Studios
weltweit. Doch auch Pop- und Filmmusik wird in den Teldex Stu-
dios hochprofessionell aufgenommen
D
aniel Barenboim , H élène G rim aud
u n d Sir S im on Rattle hab en h ier
ebenso m usiziert wie Celine D ion
oder Til Brönner, und die Reihe ließe sich
vor allem m it Größen der Klassik fast belie-
big fortsetzen. U m das Erfolgsrezept der
Teldex Studios zu ergründen, besuchen
w ir diese Institution für guten Klang im
Berliner Stadtteil Lichterfelde. D urch die
Räum lichkeiten führt uns der geschäfts-
führende Gesellschafter Tobias Lehm ann,
ein ausgebildeter Tonm eister. „V on 1989
bis 2001 arbeitete ich für Teldec Classics
in den verschiedensten Funktionen, ange-
fangen als Lastwagenfahrer, später als Ton-
techniker“, erklärt der 48-Jährige. N ach
der Ü bernahm e durch AOL trennte m an
sich beim M u tterk o n zern W arn er 2001
von Studios in ganz Europa, so auch vom
Teldex Studio.
Statt aufzugeben, führte Tobias L eh-
m ann gem einsam m it anderen ehem ali-
gen M itarbeitern den A ufnahm ebetrieb
p riv at w eiter: „W ir m u ssten seh r viel
flexibler w erden. Z u Zeiten von Teldec/
W arner w aren wir ausschließlich ein Klas-
sikstudio, w obei 90 Prozent der A ufnah-
m en portabel gem acht w urden, also über-
all dort, wo W arner-K ünstler m it ihren
O rchestern spielten.“ M it der Privatisie-
rung besann m an sich wieder stärker auf
das H erzstück der Teldex Studios: „W ir
leben vom Aufnahmesaal, der in der Bran-
che auch international einen sehr guten
R uf genießt. M it 480 qm Fläche handelt
es sich neben A bbey Road 1 um einen der
g rö ß ten Säle eines p rivaten T onstudios
weltweit. Z udem ist er sehr flexibel zu n u t-
zen - er funktioniert für ein 100-M ann-Or-
chester genauso überzeugend wie für ein
Soloklavier oder ein R ock-D rum set.“ Das
36 STEREO 3/2014